Kalkalpen und Niederöblarn, Conchita Wurst, 14 Salzkammergutseen, Rotax Fly-in

Nur an wenigen Tagen im Jahr herrscht absolutes „Bilderbuchwetter“. An solchen Tagen hat die Natur gestochen scharfe Farben, der Himmel und die Wolken bilden einen guten Kontrast und die Fernsicht ist unendlich.

Vor jeder längeren Sommerflugreise machen wir kürzere Flüge im Inland oder ins benachbarte Ausland. So auch am 6. Juni, wo das Wetter so perfekt war, wie man es nur träumen konnte. Wir überflogen zahlreiche Berge der Kalkalpen, landeten in Niederöblarn, passierten 14 Alpenseen, inspizierten Conchita Wursts Elternhaus aus der Luft und machten einen Besuch beim Rotax Jubliäumsfly-in in Wels.

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Nach überqueren der Voralpen und dem Sengsengebirge umkreisten wir das Schigebiet Hinterstoder, wo noch vor zwei Monaten reger Skibetrieb herrschte. Zur Rechten Kleiner und Großer Priel, Spitzmauer, zur Linken das Warscheneck und der Große Pyhrgas. Über das Salzsteigjoch gelangten wir ins Ennstal. Die Militär Funkstelle Aigen genehmigte uns  einen „three sixty overhead Putterer See“, wo wir erst kurz zuvor einen Bootstest hatten. Vorbei am Grimming, ging es zur Landung am Flugplatz Niederöblarn. Dort wurde fleißig Segelflugschlepp und Motorsegler geschult. Nach inspizieren des Flugzeugparks flogen wir ins Salzkammergut zu mehreren Highlights.

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Vorbei am Grimming war das erste Ziel Bad Mitterndorf. Eine Woche zuvor bin ich dort im Gasthaus der Eltern von Conchita Wurst eingekehrt und habe die sehr netten Leute persönlich kennengelernt. Der Wirtshaus Parkplatz war so voll, dass man weit fahren musste, um das Auto zu parken. An den Kennzeichen war zu erkennen, dass nicht nur Besucher aus verschiedenen Teilen Österreichs, sondern auch etliche aus dem Ausland zu Gast waren. Unglaublich, was ein Sieg im Eurovision Song Contest durch den derzeit prominentesten Österreicher auslöst. Beim Umkreisen war zu erkennen, dass diesmal Sperrtag war.

Auf der Strecke zum Grundlsee segelten mehrere Paragleiter auf unserer Höhe und überhaupt waren  auch bei etlichen anderen Bergen zahlreiche Paragleiter in der Luft. Diese fliegerische Disziplin scheint sich zum allgemeinen und überall ausgeübten Sport entwickelt zu haben. Vorbei an den Narzissenwiesen erreichten wir den Grundlsee und den Toplitzsee, der – wie sein allgemeines Image – tatsächlich mystisch zwischen den bewaldeten Bergen liegt. Am Ausseer See, den wir ebenfalls umkreisten, fand eine Woche zuvor der bekannte Ausseer Narzissenkorso statt. Am markanten Loser vorbei, ging es über den Koppenpass Richtung Obertraun und Hallstätter See. Zur linken Hand grüßte strahlend der schneebedeckte Dachstein, unter uns der Weltkulturerbeort Hallstatt. Über Bad Goisern, Kathrin, Bad Ischl, Schwarzen See ging es nun zum Wolfgangsee. Der malerische Ort St. Wolfgang, die Zahnradbahn auf den Schafberg und das markante Schafberghotel sind immer wieder ein Erlebnis. Direkt westlich davon der Fuschlsee,  am Horizont der Zeller See. Durch die gestochen scharfe und endlose Fernsicht, wirkt alles ganz nahe. Nach einem Kreis über dem Mondsee und Attersee ging es über das Höllengebirge, zum Langbath und Offensee, dann zum Traunsee nach Ebensee. Dort veranstalten wir in drei Wochen ein großes Seglertreffen, eine Inspektion unserer Regattastrecke war natürlich selbstverständlich. Der Traunstein mit dem neuen Naturfreundehaus, Gmunden und Schloss Orth sind – auch wenn man es schon oft gesehen hat – immer wieder sehenswert.

Linz-Radar genehmigte uns einen Durchflug der Kontrollzone zur Landung am Flugplatz Wels. Direkt unter uns der Flugplatz Gschwandt, war bald der Pflichtmeldepunkt Lambach erreicht, wo auch der Wechsel von Linz-Radar zu Wels-Tower erfolgte. Am Flugplatz Wels war gerade das mehrtägige Rotax Jubiläums-Fly-in in vollem Gange. Flugzeuge mit Rotax-Motoren aus verscheidensten Staaten waren gekommen, um mit dem Gunskirchner Flugmotoren-Hersteller 25 Jahre Flugmotoren-Jubiläum und über 50.000 verkaufte Flugmotoren zu feiern. In einem noblen Großzelt waren unterschiedlichste Motoren ausgestellt, dort wurde auch alles für die abendliche Unterhaltung vorbereitet. In einem Pavillon zwischen den Flugzeugen diskutierten Mitarbeiter der Firma Rotax mit den Flugzeugbesitzern und tauschten ihre Erfahrung aus. Auch der Rotax Exklusivvertreter Franz aus Deutschland war anwesend, er ist ja für Generalüberholungen und Service von Rotax Flugmotoren in einigen europäischen Staaten zuständig.

Nach dem Start genehmigte uns Linz-Radar die gewünschte Höhe und einen schnurgeraden Direktflug nach Seitenstetten. Obwohl wir den gleichen oder ähnliche Flüge schon mehrmals gemacht hatten, war es dieses Mal wegen dem außergewöhnlich schönem Wetter doch etwas ganz Besonderes. Es wird nun schwierig sein, aus den über 400 Fotos, die wir gemacht haben, nur wenige für eine Fotogalerie auszusuchen. Solch herrliche Tage sind selten, daher soll man sie unbedingt für traumhaft schöne Flüge nützen.